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Diese Studie untersucht die Sprachsituation im Aosta-Tal, Norditalien, im Rahmen einer funktional orientierten empirischen Variationslinguistik. Während frühere Studien einen bipolaren Sprachkontakt zwischen dominanter Standardsprache und regressiven Basisdialekten betrachteten, wird hier erstmals eine dreigliedrige Kontaktsituation analysiert. Die Besonderheit des Aosta-Tals liegt in der konfliktträchtigen Beziehung zwischen der italienischen Standardsprache, den frankoprovenzalischen Dialekten und dem Französischen. Im Fokus steht die hybride Rolle des Französischen, das einerseits eng mit dem Frankoprovenzalischen verbunden ist und andererseits durch seine Kooffizialität mit dem Italienischen eine zentrale Rolle für die regionale Autonomie spielt. Die Untersuchung vergleicht verschiedene linguistische Ebenen (Kompetenz, Pragmatik, Sprachmaterial) und zieht Parallelen zum Italienischen, während auch das Frankoprovenzalische berücksichtigt wird. Eine wichtige Leitlinie der Arbeit ist die europäische Perspektive, die den überkommenen Nationenbegriff hinterfragt und dessen Auswirkungen auf die Sprachkonstellation im Aosta-Tal beleuchtet. Der Autor zeigt, dass die konfliktbeladene Sprachsituation der Region einer „differentiellen“ oder „pluralen“ regionalen Identität entspricht, die in europäischer Perspektive nicht als Nachteil, sondern als Chance angesehen werden kann.
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Frankophonie als Mythos, Frank Jablonka
- Idioma
- Publicado en
- 1997
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