Mauer aus Wut

Hinter einer Mauer aus Wut verbirgt Marie ihre Sehnsucht nach Nähe und Liebe. Mit fünfzehn Jahren bricht sie ihrer Lehrerin den Finger und wird mit Fragen über ihre Aggressivität konfrontiert. Marie kann sich nicht verbal wehren, zieht sich zurück und schlägt um sich, wenn sie bedrängt wird. Als sie glaubt, Torsten, der Freund ihrer Mutter, wolle sie an einen Freund verkaufen, reagiert sie mit Gewalt und flieht, was sie beinahe zerbricht. Um der Polizei zu entkommen, täuscht sie Selbstmord vor. Dann trifft sie Katrin, die ihre Mauer zum Riss bringt. Zum ersten Mal erlebt Marie Freundschaft, da Katrin, ebenso einsam, sich wirklich für sie interessiert. Gemeinsam suchen sie nach Maries leiblichem Vater, doch als Katrin bei einem Unfall stirbt, zieht sich Marie erneut zurück und verstärkt ihre Mauer. In einer Therapie lernt sie, ihre Gefühle zuzulassen, auch wenn das schmerzhaft ist. Mats Wahl erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die in einem bindungslosen Umfeld aufwächst und Schwierigkeiten hat, Zuwendung und Vertrauen zuzulassen. Erst als sie Anerkennung erfährt, beginnt die Aggressivität zu schwinden. Doch die Trauer über den Verlust ihrer Freundin bleibt, und Marie erkennt, dass Wut und Aggression ihre Trauer nicht ersetzen können. Wahls Werke zeichnen sich durch eine ehrliche Darstellung der Realität aus, die sowohl die Hässlichkeit als auch die Schönheit des Lebens umfasst.