Kostenorientierte Klassifikationsanalyse

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Den Verfahren der Klassifikations- bzw. Diskriminanzanalyse kommt in der Betriebswirtschaft eine immer größere praktische Bedeutung zu. So können beispielsweise die aus den hohen Streuverlusten bei adressierten Werbesendungen resultierenden Kosten durch den Einsatz multivariater statistischer Verfahren zur Zielgruppenselektion zum Teil erheblich reduziert werden. Die Klassifikation von Objekten birgt immer die Gefahr einer Fehlklassifikation in sich. Aus den verschiedenen Arten der Fehlklassifikationen resultieren in betriebswirtschaftlichen Anwendungen in der Regel unterschiedliche Kosten. Die Berücksichtigung dieser asymmetrischen Kostenfunktionen bei der Klassifikation von Kunden des Direktvertriebs und des Versandhandels bilden den Schwerpunkt dieser Arbeit. Motiviert durch zwei empirische Problemstellungen wird eine allgemeine Theorie der kostenorientierten Klassifikation entwickelt. Die Konstruktion von Entscheidungsregeln und die Möglichkeit des Vergleichs alternativer Modelle und Verfahren unter Verwendung der asymmetrischen Kostenfunktionen werden erläutert. Außerdem werden zwei unterschiedliche Verfahren zur automatischen Merkmalsselektion dargestellt. Dabei wird neben den Kostenfunktionen insbesondere das für betriebswirtschaftliche Anwendungen typische qualitative Skalenniveau der Merkmale berücksichtigt.