Bildwechsel

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Der Katalog dient als Materialband und Nachschlagewerk, das die aktuelle Situation der Malerei in Sachsen und Thüringen dokumentiert, ergänzt durch Statements bekannter Kunsthistoriker, Kritiker und Vermittler. Susanne Kühn nutzt eine Vielzahl malerischer Sprachen, um neue Bildräume zu schaffen. Der Betrachter entdeckt romantische Landschaften, in die fröhliche Wanderer und heraldische Symbole aus Geschenkpapiermotiven wie Bühnenkulissen eingreifen. Diese dissonanten Bildebenen werden durch subtile Flächenverzerrungen und Perspektivwechsel verstärkt. Formale Brüche spiegeln sich in den Inhalten wider: Kühns Wald-, Berg- und Meereslandschaften erscheinen auf den ersten Blick als "natürlich", entpuppen sich jedoch bei genauerer Betrachtung als illusionär. Edelweiß blüht nicht auf Gebirgen, sondern im dunklen Unterholz, während der Fluss den Gesetzen der Schwerkraft trotzt. Die leuchtend weißen Berge wirken wie Attrappen vor der sparsamen Farbpalette in Grün, Braun und Schwarz. Die Betrachter werden zu Wanderern durch die verschiedenen Schichten dieser Werke. Ähnlich holographischen Postkarten gibt es keine Fixpunkte; die Interpretationen kippen ineinander, und nur aus der Distanz verschmilzt das Raster aus Farben und Formen zu einer bildnerischen Tiefe.