Die Vertreibung aus der Hölle

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Bei einem Klassentreffen, 25 Jahre nach dem Abitur, herrscht zunächst fröhliche Selbstzufriedenheit, bis Viktor seine ehemaligen Schulkollegen mit der Nazi-Vergangenheit ihrer Lehrer konfrontiert. Dieser Eklat verwandelt die Nacht in eine abenteuerliche Reise durch die Geschichte. Viktor Abravanel, geboren 1955 in Wien und Nachkomme von Nazi-Opfern, ist Historiker mit Schwerpunkt Frühe Neuzeit. Bei einem Spinoza-Kongress soll er über »Wer war Spinozas Lehrer?« referieren. Diese Recherchen inspirieren ihn, beim Klassentreffen die Frage zu stellen: »Wer waren unsere Lehrer?« Der Lehrer von Baruch Spinoza war der Rabbiner Samuel Manasseh ben Israel, der als Kind vor der Inquisition nach Amsterdam floh. Die Rekonstruktion von dessen Biographie und Viktors Erinnerungen an seine Schulzeit zeigen verblüffende Parallelen. Sind unsere Biographien nach den Tragödien unserer Vorfahren nur Farcen? Finden wir in der Geschichte stets Geschichten, die uns bekannt vorkommen? Letztlich haben wir immer dieselbe Lehrerin: die Geschichte, und sind dabei schlechte Schüler. Der Autor schafft einen bedeutenden Zeitroman, der zwischen den Epochen oszilliert und unseren Umgang mit der Geschichte auf eindringliche Weise beleuchtet.