Rosa Luxemburg

Die Forschungen zur Biographie Rosa Luxemburgs sind weit fortgeschritten, und ihr Werk ist nahezu vollständig in den „Gesammelten Werken“ und „Gesammelten Briefen“ dokumentiert. Dennoch besteht ein Desiderat: Eine historisch-kritische Analyse ihres theoretischen Vermächtnisses, die von heutigen Erfahrungen ausgeht, fehlt bislang. Diese Analyse ist das Ziel der Herausgeber und Autoren. Die vorliegenden Texte stammen von der I. Rosa-Luxemburg-Konferenz der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen e. V., die anlässlich von Luxemburgs 130. Geburtstag im März 2001 in Leipzig stattfand. Sie zeigen die unterschiedlichen Zugriffe auf ihr theoretisches Werk, was nicht überrascht, da Luxemburg sich Zeit ihres Lebens gegen jede Vereinnahmung wehrte. Die Wirkungsgeschichte ihres Werkes ist geprägt von scharfen theoretischen Auseinandersetzungen, und die Diskussion über ihr Werk bleibt auch heute kontrovers. In den Beiträgen finden sich verschiedene, teils gegensätzliche Perspektiven und polemische Ansätze. Die Herausgeber haben bewusst auf eine Vereinheitlichung dieser Differenzen verzichtet und sehen im Diskurs über Luxemburgs theoretisches Werk einen geeigneten Raum, um über die Wege und Ziele des demokratischen Sozialismus zu streiten.