Sakrilegien

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Nach einer 16-stündigen Busfahrt von Buenos Aires erreiche ich die grünen Höhen von Salispuedes, ein Buch von Milosz unter dem Arm. Während ich die Lektüre beende, reflektiere ich über mein Schicksal und das meiner alten Bekannten aus der Ziemianska oder vom Zodiak. Milosz schildert den Bankrott der Literatur in Polen fließend, während ich über diesen Friedhof fahre, ohne die Schlaglöcher der Realität zu spüren. Es ist nicht der Wandel der Lebensbedingungen, der mich erschreckt, sondern die Veränderung von Menschen, die ich kannte. Ein Bekannter, den ich als X kannte, wird plötzlich zu Y, wechselt seine Persönlichkeit wie ein Hemd und handelt im Widerspruch zu sich selbst. Diese Wandlungen machen mich verlegen und ängstigen mich. Die Schamlosigkeit und das groteske Schicksal dieser Schriftsteller sind erschütternd. Trotz aller Widrigkeiten wollten sie um keinen Preis aufhören, Schriftsteller zu sein. Sie waren bereit, heldenhafte Opfer zu bringen, um ihrer Berufung treu zu bleiben.