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Der Wunsch, einem Wort auf den Grund zu gehen, steht vor dem Paradox, dass der Grund immer nur in weiteren Wörtern besteht. Die romantische Etymologie als Sprachdenken der Wörtlichkeit und Ähnlichkeit sucht nicht, dieses Paradox aufzulösen, sondern erforscht seine spekulativen und poetologischen Möglichkeiten. Stefan Willers Studie betrachtet nicht die Vorgeschichte einer sprachwissenschaftlichen Subdisziplin, sondern eine historische Poetik sprachlichen Wissens. Etymologie wird seit den Anfängen abendländischen Sprachdenkens als Praxis im Umgang mit Wörtern verstanden, die Theorien über Ursprung und Geschichte der Sprache performiert. Dies führt zu einem grundlegenden Widerspruch zwischen dem reduktionistischen Begriff der Etymologie als Rückkehr zu einem Wahren und ihren kombinatorischen Verfahren. Selbst moderne Linguistik und Sprachphilosophie stoßen auf diesen Widerspruch. Willer untersucht die romantische Etymologie und differenziert die These vom Epochenbruch um 1800, als der historisch-strukturelle Vergleich in die Sprachbetrachtung eintrat. Der Zuwachs an empirischem Wissen über Sprachen begünstigt das spekulative Potenzial des Sprachdenkens und führt zu einem programmatischen Konstruktivismus. Dies gilt für mehrsprachige Etymologien von J. A. Kanne sowie für Rückerts Erkundungen des Deutschen. Auch zeitgenössische Gedichte und Erzählungen zeigen, dass Etymologie entscheidend an der Poetik des literarischen Textes der
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Poetik der Etymologie, Stefan Willer
- Idioma
- Publicado en
- 2003
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