Nachbarschaft als Abseitsfalle?

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Am Übergang zum 21. Jahrhundert haben sich in unseren Großstädten die sozialen Gegensätze verschärft. Die öffentliche Debatte thematisiert Gettobildungen und die Gefahr einer sozialen Spaltung. Während wohlhabende Stadtgebiete prosperieren, entwickeln sich benachteiligte Gegenden zu Sammelpunkten sozial benachteiligter Gruppen. In diesen Quartieren bündeln sich Probleme aus der Arbeitsmarktkrise, wachsender Ungleichheit, Migration und der Erosion staatlicher Unterstützungssysteme. Die Untersuchung fragt, ob und wie die Lebensverhältnisse in solchen Stadtvierteln die sozialen Probleme der Bewohner verschärfen. Grundlage ist eine qualitative Befragung von jungen Arbeitslosen in der Hamburger Großsiedlung Mümmelmannsberg und im ehemaligen Arbeiterstadtteil St. Pauli. Die Analyse behandelt Nachbarschaftsbeziehungen, Kriminalitätsbelastung, Subkulturbildung, das Stigma der Quartiere sowie die Situation in Sozialämtern und Schulen. Einige stadtsoziologische Vorurteile werden kritisch hinterfragt. Zudem fließen Forschungsergebnisse aus Deutschland, Frankreich und den USA in die Analyse ein. Der Autor distanziert sich entschieden von der These einer Amerikanisierung deutscher Städte.