Klassenformation Multitude?

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In ihrem gefeierten Werk argumentieren Hardt und Negri, dass die kreative Kraft der Multitude, die das Empire trägt, auch die Fähigkeit besitzt, ein Gegen-Empire zu schaffen. Ihr neues Buch „Multitude“ untersucht die Vielfalt der Anti-Globalisierungsbewegungen, betriebliche Kämpfe in Metropolen, die Landlosen-Bewegung in Brasilien, die Kampagne argentinischer Mütter für Gerechtigkeit sowie die gemeinschaftliche Entwicklung von Open-Source-Software. Diese Phänomene bilden ein globales Netzwerk neuer gesellschaftlicher Widerstandbewegungen. Hardt und Negri ziehen die Schlussfolgerung, dass traditionelle Modelle linker Politik, wie der Klassenkampf und revolutionäre Organisation, heute überholt sind. Die veränderte Zusammensetzung der gesellschaftlichen Klassen, die Hegemonie immaterieller Arbeit und netzwerkartige Entscheidungsstrukturen revolutionieren die Bedingungen für soziale Bewegungen. Diese kritische Analyse stößt auf gemischte Reaktionen: Während einige an den traditionellen Modellen festhalten, beklagen andere die Niederlagen der letzten Jahrzehnte als Resultat einer korrumpierten Führungsschicht. Die Thesen von Hardt und Negri laden zu einer differenzierten Auseinandersetzung ein, die über einfache Zustimmung oder Ablehnung hinausgeht.