Psychologie zwischen Geisteswissenschaft und Behaviorismus

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Die heutige Psychologie, insbesondere in den angelsächsischen Ländern, hat sich zu einer Verhaltenswissenschaft entwickelt, die das Verhalten des Menschen in den Vordergrund stellt. Dabei wird jedoch oft übersehen, dass menschliches Verhalten eine Resultante aus dem Wesen des Menschen und den Umweltbedingungen ist. Verhalten allein sagt wenig über die Person selbst aus und kann nicht die gesamte Psychologie ausmachen. Die Wissenschaft muss sich daher fragen, wie der Mensch ist, welche Persönlichkeit er hat und wie diese beschrieben werden kann, ohne sich ausschließlich auf das Verhalten zu stützen. Da das psychische Steuerungszentrum des Menschen nicht direkt wahrnehmbar ist, muss es rational erschlossen werden. Das, was dabei entsteht, ist möglicherweise kein vollständiges Abbild der Realität, sondern ein Modell, das als Grundlage für weitere Überlegungen dienen kann. Ein zentrales Thema der differentiellen Psychologie ist die Untersuchung, welche Verhaltensweisen bestimmten Eigenschaften des Individuums zugeordnet werden können. Nur so kann man verstehen, wie sich dieses Wesensverhalten unter verschiedenen Umweltbedingungen verändert. Dazu gehört auch die systematische Beschreibung des Umweltsystems und die Variation der Einflussfaktoren, um die Verhaltensänderungen in Bezug auf individuelle Eigenschaften zu bestimmen. Dies ist die eigentliche Herausforderung einer differentiellen Verhaltenswissenschaft. Im Gegensatz dazu bl