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Mythos und Moderne

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Die Mythen der Moderne sind vielfältig, wobei die sakralisierte Nation im 19. Jahrhundert in Europa zur zentralen Ikone wird. In Romanen, Theaterstücken, bildender Kunst, Opern und Schulbüchern ersetzt die Nation oft die Kirche als Heilsinstanz. Michael Ley interpretiert Nationalismus als politische Religion, die totalitäre Bewegungen prägt. Trotz unterschiedlicher Ausprägungen teilen alle Nationalismen die Auserwähltheit der eigenen Nation sowie religiöse Attribute wie Heiligkeit und Vorsehung. Nationalismus verweltlicht und nationalisiert die christliche Tradition und beansprucht das Erbe der Antike, indem er die Verwirklichung christlicher Erlösung und die Rückkehr zu einem „goldenen Zeitalter“ verspricht. Diese Ideen sind wiederkehrende Themen der europäischen Ideengeschichte: In der Renaissance und im Barock entstehen Utopien von idealen christlichen Staaten. Die radikale Aufklärung und Romantik verwandeln diese Utopien in politische Programme, die Erziehungsdiktaturen und organische Gesellschaften als totalitäre Erlösungsgemeinschaften propagieren. Moderne Totalitarismen radikalisieren nationale Mythen, indem sie die „heilige Nation“ durch Konzepte wie „Rasse“, „Partei“ oder „Gesetze der Geschichte“ ersetzen. Nationalismen und politische Religionen unterscheiden sich nicht strukturell, sondern im Ausmaß ihrer Totalisierung. Der Zusammenbruch dieser politischen Religionen markiert das Ende des Jahrhunderts der Extreme und

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Mythos und Moderne, Michael Ley

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2005
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