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Welcher Autor eignet sich besser für interkulturelles Lesen als Jacques Derrida, ein französischer Staatsbürger, der als Araber in Algerien in einer jüdischen Familie geboren wurde? Trotz seiner frühen Übersiedlung nach Frankreich hat Derrida nie wirklich aufgehört, in diesem arabisch-islamischen Land zu wohnen. Er hat die Grundfragen des jüdischen Glaubens, dass Gott nicht erkannt und nicht genannt werden darf, zum Mittelpunkt seines Denkens gemacht. Seine Dekonstruktion der europäisch-westlichen Philosophie, insbesondere von Platon, Rousseau, Hegel und Husserl, erweitert er in seiner Grammatologie zu einer Kritik am Ethnozentrismus dieser Tradition. Derridas Haltung gegenüber anderen Kulturen ist geprägt von Respekt vor dem Anderen, den er im Sinne von Levinas radikal denkt. Er sieht eine strukturelle Übereinkunft zwischen Dekonstruktion und Dekolonisation, da beide ihren Weg finden müssen, ohne das Ziel zu kennen. Die europäisch-westliche politische Kultur, die sich auf dem Weg zur Demokratie befindet, ist seiner Meinung nach kein Modell für die Welt, sondern ein Versprechen, auf das sich andere Länder berufen können. Indem er „unbedingte Gastfreundschaft“ mit Ethik identifiziert, setzt er ein Zeichen für die Diskussion inter- und multikultureller Fragen, nicht als unerreichbares Ideal, sondern als etwas Zukünftiges, das Denken und Handeln bestimmt.
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Jacques Derrida interkulturell gelesen, Heinz Kimmerle
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- Publicado en
- 2005
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