Romantik

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An der Epochenschwelle vom 18. auf das 19. Jahrhundert entstand unter Philosophen, Schriftstellern und Künstlern ein neues Zeitbewusstsein, das trotz seiner Heterogenität auch Gemeinsamkeiten aufwies und mit dem Begriff Romantik bezeichnet wurde. Diese Bewegung wollte der entzauberten Welt der Säkularisierung etwas entgegensetzen. In Reaktion auf den Rationalismus der Aufklärung und die gesellschaftlichen Umbrüche der Industrialisierung sowie aus Enttäuschung über die Französische Revolution verstärkten sich das Bewusstsein für Individualität, die Lust am eigenen Ich und das Interesse an Fantasie, Wunderbarem und Jenseitigem. In der Kunst wandte man sich von der Antike und der reinen Mimesis ab und entwickelte ein expressives Kunstverständnis, das Mittelalter und Renaissance neu entdeckte. Der Künstler wurde nicht mehr als Handwerker, sondern als Genie betrachtet, das die hinter der Realität verborgene göttliche Signatur offenbaren kann. Diese von etwa 1760 bis 1850 reichende Epoche ist von einer verwirrenden Vielfalt geprägt. Der Einführungsband untersucht, wie sich die Ideale der Romantik in der Malerei verschiedener Nationen manifestierten und analysiert 31 Werke, darunter bedeutende Stücke wie Caspar David Friedrichs „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ und Théodore Géricaults „Floß der Medusa“.