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Leopold Jessner (1878-1945) leitete ab 1919 in Berlin das größte Schauspielhaus der Republik, als das Theater in Deutschland erstmals der Demokratie diente. Als Jude und Sozialist revolutionierte er den wilhelminischen Kunstgeist und prägte die demokratische Epoche mit einem neuartigen künstlerischen Ansatz, was ihm den Hass konservativer Kreise einbrachte. In seiner Zeit in Hamburg und Königsberg entwickelte er einen raumgliedernden und sachlich-knappen Regiestil, der am Staatstheater in Berlin für Aufsehen sorgte. Jessner entblößte die wesentlichen Ideen der Stücke und beleuchtete die Figuren aus der aktuellen politischen Perspektive. Er mischte sich, noch vor Piscator und Brecht, aktiv in die politischen Kämpfe der Republik ein. Seine Ansätze zur Interpretation beeinflussen das deutsche Theater bis heute und über seinen Schüler Fritz Kortner führte sein Erbe zu den Aussage-Regisseuren der Gegenwart. Jessner verkörperte den Außenseiter, der in den zwanziger Jahren ins Zentrum des revolutionären Geschehens rückte. Sein Rücktritt 1930 wurde zum Symbol für die Ausgrenzung der Juden aus dem deutschen Kulturbereich. Er legte die Grundlagen für das Theater des 20. Jahrhunderts und markiert den Beginn der Geschichte des modernen Regietheaters.
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Leopold Jessner - Intendant der Republik, Matthias Heilmann
- Idioma
- Publicado en
- 2005
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