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Yves Boucard, geboren 1953 in Morges bei Lausanne, kreiert nicht einfach Möbel, sondern wahre Möbelkunstwerke. Für ihn müssen diese im Spannungsfeld von Utopie, Funktion, Traum und Realismus bestehen. Jedes Stück soll perfekt gearbeitet und komfortabel sein, während es den Besitzer an die Möglichkeiten der Fantasie erinnert – ein geschwungenes Regal, das in einer Harlekinmütze endet, verändert nicht nur den Raum. Boucard hat seine Fähigkeiten als Kunsttischler erlernt und auf seinen Reisen vielfältige Einflüsse gesammelt. Nach seiner Rückkehr in die Heimat verbindet er handwerkliche Präzision mit barockem Formenreichtum. Seine Möbel, inspiriert von Vögeln, Tintenfischen und Orchideen, passen sich dem Körper an. Er nutzt laminiertes und massives Holz, das er mit durch Harz verstärkten Glasfaserteilen stabilisiert. Seine Liebe zur Kunst zeigt sich in den Oberflächen seiner Möbel, die nie monochrom sind und oft kunstvoll eingekerbt. Auf die Frage nach seinen Vorbildern nennt Boucard Bildhauer wie Tony Cragg, Richard Long und Andy Goldsworthy, doch bei genauerem Hinsehen erkennt man auch Einflüsse von modernen Möbeldesignern, der Memphis-Gruppe und den Kunsttischlern des 18. Jahrhunderts.