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In den letzten Jahren haben die Begriffe „Zivilgesellschaft“, „Bürgergesellschaft“ und „Sozialkapital“ erheblich an Popularität zugenommen. Mit der zunehmenden Krise des Wohlfahrtsstaates wird der Ruf nach individueller und gesellschaftlicher Selbsthilfe immer lauter. Die vorliegende Arbeit beleuchtet bürgerschaftliches Engagement unter dem Leitbegriff des Ehrenamtes. Eingebettet wird die Analyse in Sozialkapitaltheorien. Diese Ansätze liefern zum einen Erklärungen dafür, wie durch ehrenamtliches Engagement Gesellschaftsstrukturen geschaffen werden, die zum Überwinden von Problemen des kollektiven Handelns beitragen. Zum anderen wird theoretisch begründet, dass durch die individuellen Unterschiede an sozialem Kapital bestimmte Gesellschaftsmitglieder von der Mitwirkung an ehrenamtlichen Tätigkeiten ausgeschlossen werden. Diese verschiedenen Perspektiven des sozialen Kapitals werden in einen Ursache-Wirkungszusammenhang gestellt und in einem Modell zusammengeführt. Das Kernstück der Arbeit stellt eine schriftliche Befragung dar, die beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) unter den ehrenamtlich Tätigen durchgeführt wurde. Die Auswahl eines großen Wohlfahrtsverbandes erfolgte deshalb, weil gerade Kirchen, Parteien und Verbände darüber klagen, sie fänden keine Menschen mehr, die zum Engagement in ihren Organisationen bereit wären. Als ein Ergebnis lässt sich festhalten, dass die beim ASB tätigen Ehrenamtlichen zum größten Teil sozial abgesichert, vergleichsweise jung und vorwiegend männlich sind. Sie verfügen zumeist über eine gute Bildung, kommen hauptsächlich aus Ein- bzw. Zweipersonenhaushalten und sind lokal verwurzelt. Die Befragten haben sich zu einem sehr hohen Anteil durch Schulungen für ihr Ehrenamt qualifiziert und wirken regelmäßig an der Aufgabenerfüllung in den traditionellen Aufgabenfeldern mit. An den institutionalisierten Meinungsfindungsprozessen nehmen sie überwiegend nicht teil. Die Analyse zeigt, dass freiwilliges Engagement weder zurückgegangen ist noch Veränderung im Sozialprofil der Ehrenamtlichen in den letzten 25 Jahren stattfanden. Der vielfach diskutierte Wandel im Engagementverhalten führte also nicht heute zum Ausschluss bildungsferner Bevölkerungsschichten, sondern bereits vor Jahrzehnten. Der Autor liefert wichtige Beiträge zur Gestaltung des gesellschaftlichen Sozialkapitals in Deutschland, dessen Arbeit mit dem Jahrespreis 2006 der Duisburger Universitätsgesellschaft für herausragende Leistungen ausgezeichnet wurde.
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Ehrenamt als soziales Kapital, Michael Stricker
- Idioma
- Publicado en
- 2007
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- (Tapa blanda),
- Estado del libro
- Muy Bueno
- Precio
- 10,49 €
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