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Die Studie untersucht die Jahre 1893-1933 an der Schnittstelle von Geschichts-, Sprach- und Kulturwissenschaften. Sie analysiert liberale jüdische, zionistische und antisemitische Einstellungen zur Sprache sowie zu den Einzelsprachen Deutsch, Jiddisch und Hebräisch, basierend auf Alltagsquellen. Im Fokus steht, welche sprachphilosophischen, politisch-nationalen oder biologistischen Konzepte diese Themen prägten. Das deutsch-jüdische Verhältnis wird als Konflikt zweier unterschiedlicher Sprachentwürfe dargestellt: Während die jüdischen Liberalen, beeinflusst von Herder und Humboldt, die sprachbestimmte deutsche Kulturnation als Integrationschance betrachteten, werteten die völkischen Antisemiten Sprache als untergeordnet gegenüber Rasse. Die deutschen Zionisten übernahmen das sprachzentrierte Nationenkonzept, setzten jedoch Hebräisch anstelle von Deutsch oder Jiddisch als Grundlage der zukünftigen jüdischen Nation. Die liberalen, akkulturierten deutschen Juden sahen sich somit von zwei Seiten angegriffen: Antisemiten diffamierten ihren Umgang mit der deutschen Sprache, während Zionisten ihr Abweichen von der hebräischen Ursprache als Verrat betrachteten. Die Studie verbindet sprachhistorische und mentalitätsgeschichtliche Ansätze und deutet Deutsche und Juden als ein kulturelles Paar, das durch Nähe sowohl Anziehung als auch Abstoßung erzeugte.
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Deutsche Juden - deutsche Sprache, Arndt Kremer
- Idioma
- Publicado en
- 2007
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