Rebellen oder Patrioten?

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In der Côte d’Ivoire bilden Jugendliche eine demografisch dominante, jedoch ökonomisch, sozial und politisch marginalisierte Gruppe. Seit den 1990er Jahren haben sie an Bedeutung gewonnen. Die Jugendlichen, die als Träger der Demokratisierungsbewegung agierten, stehen sich seit dem Bürgerkrieg 2002 in den Reihen der Rebellen und der Jungen Patrioten bewaffnet gegenüber. Vor der Einführung des Parteienpluralismus 1990 versuchten die Machthaber, die Autonomisierung der Jugend durch Kooptation und Repression zu verhindern. In den 1990er Jahren wurde politisierte Ethnizität zur zentralen Methode der Herrschaftssicherung. Die politischen Eliten entwickelten das ethnonationalistische Konzept der Ivorität, um die Bevölkerung in autochthone Ivorer und Ivorer zweifelhafter Herkunft zu spalten. Diese Politisierung ethnischer Identitäten prägte das politische Handeln der Jugendlichen entscheidend. Einst vereint im Kampf für Demokratisierung, sind sie nun bedeutende Akteure sowohl der inkludierten als auch der exkludierten gesellschaftlichen Gruppen. Diese politikwissenschaftliche Studie untersucht die jugendlichen Akteursgruppen im politischen Wandel und bietet Einblicke in die Komplexität der anhaltenden Krise des Landes sowie Impulse für die Forschung über Jugend und Politik in Afrika.