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Am 2. Juni hatten wir uns mit Rauchbomben und gefärbten Eiern auf eine Demonstration vorbereitet, die vor dem Schöneberger Rathaus stattfand. Nachdem die Jubelperser die erste Demo zerschlagen hatten, zogen wir zur Deutschen Oper, wo der Schah anwesend war. Ich traf mit meinen Eiern die Pelzmäntel der Gäste, was die Polizei wütend machte, da ihre Absperrung versagte. Eine Gewaltorgie brach aus, und ich wurde schnell von den Einsatzkräften gefasst und in einen Polizeibus gebracht. Dort lag ich am Boden, während die Polizisten auf mich einprügelten. Von Benno Ohnesorgs Tod erfuhr ich zunächst nichts, da ich in einer Zelle war und mit anderen Gefangenen feierte. Ein Gerücht über einen erstochenen Polizisten machte die Runde, was uns zunächst beunruhigte, doch wir zweifelten an der Wahrheit. Am nächsten Tag wurden wir freigelassen und in die Stadt zurückgebracht. In der Kommune hörten wir dann von Ohnesorgs Tod. Seltsamerweise waren wir nicht schockiert; die Gewalt war in der Luft, und der Hass der Bevölkerung war spürbar. Ein kleiner Film von Thomas Giefer zeigt mich zwei Tage nach den Ereignissen, in dem ich über die Prügel spreche, die ich erhielt. Ich betone die Notwendigkeit, in solchen Situationen cool zu bleiben und die Liebe nicht zu verlieren, ohne in einen Kriegszustand zu verfallen. Diese Haltung hatten wir in der Kommune entwickelt und teilweise erfolgreich umgesetzt.
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Ich bin's, Rainer Langhans
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- Publicado en
- 2008
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