Moers unterm Hakenkreuz

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Der Kreis Moers im Nationalsozialismus zeigt, wie stark die nationalsozialistische Gewaltherrschaft das Leben in der protestantisch geprägten Kreisstadt beeinflusste. Hier wählten 60–80 % der städtischen Mittelschicht und Bauern die Hitlerkoalition, während Neukirchen-Vluyn den ersten nationalsozialistischen Bürgermeister in ganz Preußen stellte. Widerstand kam vor allem aus den Arbeiterbezirken Rheinhausen, Homberg, Kamp-Lintfort und Moers-Meerbeck sowie dem katholisch geprägten Norden mit Rheinberg und Xanten. Der Band beleuchtet die Auswirkungen des Regimes, einschließlich der Architektur als Ausdruck der Macht. Anhand von fast 600 Dokumenten und zahlreichen Interviews geben die rund 20 Autorinnen und Autoren den Opfern des Nationalsozialismus eine Stimme. Dazu zählen Widerstandskämpfer der Arbeiterschaft, Kirchenmänner, Zeugen Jehovas und über 20.000 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, von denen mehr als 900 in den KZ-ähnlichen Lagern der Region starben. Im Kontrast dazu berichten seit 1994 eingeladene Überlebende aus der Ukraine, Polen und den Niederlanden von ihren Erfahrungen und dem neuen Bild, das sie vom Niederrhein erhielten. Viele fanden durch ihre Besuche Frieden mit der Vergangenheit und innere Ruhe.