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Geschichtsdenken in Europa und China

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Die vorliegende Untersuchung, ausgezeichnet mit dem Straniak Philosophie-Preis, beleuchtet, wie östliche und westliche Kulturen Ereignisse und Erfahrungen der Geschichte philosophisch reflektieren und in neue Selbstdeutungen sowie Deutungen des Fremden umwandeln. Sie stellt die Frage, ob das Geschichtsdenken in Europa und China zur Exklusion des Anderen führt oder ob eine universelle Geschichtsauffassung entwickelt wird, die das Andere in seiner Eigenheit anerkennt. Zudem wird untersucht, inwiefern Konzepte von Welt- oder Menschheitsgeschichte entworfen werden, die alle Menschen einbeziehen. Die interkulturell-interdisziplinäre Analyse verfolgt die Selbstdeutung und Deutung des Fremden im europäischen Geschichtsdenken von der Antike (Herodot, Thukydides, Platon, Aristoteles) über das Mittelalter (Augustinus, Cusanus) und die Aufklärung (Voltaire, Vico, Herder) bis hin zum Deutschen Idealismus (Kant, Hegel). Im Hinblick auf das chinesische Geschichtsdenken liegt der Fokus auf der bewegten Epoche der späten Ming- und frühen sowie hohen Qing-Zeit (ca. 1640-1790), die entscheidend für Chinas Selbstdeutung und die Deutung des Fremden war. Dies wird auch durch die kartographischen Weltdarstellungen dieser Zeit verdeutlicht.

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Geschichtsdenken in Europa und China, Thomas Göller

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2008
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