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Unmittelbar nach Kriegsende war die deutsche Zahnärzteschaft „…total fertig mit dem Nationalsozialismus“ (1948); das aus der NS-Zeit übernommene Personal wollte kein „nutzloses Wühlen in der Vergangenheit“ (1949). Der Faschismus sei unter den Zahnärzten nicht „zuhause gewesen“ (1983). Die Wissenschaft war „fremdbestimmt“ (2009), und die Medizinverbrechen blieben unbegreiflich; die Täter seien missbraucht und instrumentalisiert worden (2016). Vor diesem Hintergrund wurden Mitglieder des Berufsstandes rehabilitiert, während politischer Widerstand ignoriert wurde. Ein Eingeständnis von Schuld und Scham fand nicht statt. Systematisch durchdrangen Zahnärzte die NS-Gesundheits-, Wissenschafts- und Standespolitik. In Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten wurden konkurrierende sozialmedizinische Versorgungsformen zerschlagen und „rassisch“ oder politisch missliebige KollegInnen ausgeschaltet. Die daraus resultierenden Versorgungsdefizite sind bis heute spürbar. Die zahnmedizinische Wissenschaft trug zur Durchführung von Sterilisation und Euthanasie bei. Zahnärzte beteiligten sich am Massenmord in Konzentrationslagern und organisierten das Entfernen von Goldzähnen aus den Leichen der Geschändeten als kriegswichtigen Beitrag zum internationalen Devisenhandel. Es ist wichtig, den anhaltenden Antisemitismus und die Xenophobie in der Gesellschaft zu reflektieren; diese Analyse der Geschichte eines kleinen deutschen Berufsstandes biete
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"... Total fertig mit dem Nationalsozialismus" ?, Wolfgang Kirchhoff
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- 2016
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