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Nach dem Zweiten Weltkrieg stellten Frauen die Mehrheit der Wahlberechtigten dar, was sie für die Parteien zu einer schwer einzuschätzenden politischen Größe machte. Eine zentrale Aufgabe der nach 1945 in Österreich gegründeten parteipolitischen Frauenorganisationen von KPÖ, SPÖ, ÖVP und VdU war die Mobilisierung und Organisation potenzieller Wählerinnen und weiblicher Parteimitglieder. Die Struktur dieser Organisationen, die aus dem Engagement von Frauenbewegungen hervorging, symbolisiert die späte Integration von Frauen in die parteipolitische Arena. Die neu geschaffenen Abteilungen konnten die asymmetrischen Machtverhältnisse innerhalb der Parteien nicht aufheben; sie blieben den allgemein formulierten Parteiinteressen untergeordnet. Die Geschichte dieser Frauenorganisationen in der Nachkriegszeit verdeutlicht die prekäre Lage: Ihr Handlungs- und Entscheidungsspielraum war stark eingeschränkt, die innerparteiliche Bedeutung gering, und die finanzielle Ausstattung oft unzureichend. Trotz dieser Herausforderungen bemühten sich die Frauenorganisationen, ihre Positionen sowohl innerhalb der Parteien als auch in der Gesellschaft durchzusetzen. Die Kategorie Geschlecht sowie die Bezugnahme auf die Frauenbewegung wurden gezielt zur politischen Identifikation eingesetzt. Der Text leistet einen Beitrag zur Geschlechtergeschichte des Politischen von 1945 bis 1955.
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Mehrheit verpflichtet!, Heidi Niederkofler
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- 2009
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