Für Freiheit, Wahrheit und Recht!

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Was haben ein Mediziner und ein Orientalist gemeinsam? Auf den ersten Blick nichts. Doch die Lebensläufe von Joseph Ennemoser (1787-1854) und Jakob Philipp Fallmerayer (1790-1861) zeigen viele Parallelen. Beide sind eng mit den bewegten Themen des Tirols in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts verbunden, obwohl sie prägende Jahre in München verbringen. 1809 kämpft Ennemoser an Andreas Hofers Seite „Für Gott, Kaiser und Vaterland!“ und wählt 1848 für die von ihm gegründete „Innsbrucker Zeitung“ das Motto „Für Freiheit, Wahrheit und Recht!“. Fallmerayer beginnt 1809 sein Theologiestudium und sitzt 1848 als liberaler Abgeordneter im Frankfurter Parlament. Ihre bemerkenswerten Karrieren als Söhne von Kleinbauern sind nur durch ihren frühen Aufbruch aus der Heimat möglich. Ennemoser widmet sich als Arzt dem tierischen Magnetismus und engagiert sich auch außerhalb seiner Praxis, etwa im Landwirtschaftsverein oder zur Bekämpfung der Cholera. Fallmerayer hingegen entdeckt die Welt des Orients, die er mehrfach bereist, und nutzt seine scharfe Feder für Reformvorschläge. Beide vertreten in ihren Publikationen Meinungen, die bei Fachkollegen und Zeitgenossen auf Widerspruch stoßen.