Spielwiese Kunstakademie

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Die Kunstakademie ist eine geschichtsträchtige Institution, die oft mit Aktzeichnen und Terpentingeruch assoziiert wird. Künstler schätzen ihre „Beheizbarkeit“ und kostenfreien Ateliers, doch die Lehrinhalte bleiben oft unbesprochen. Die Auseinandersetzung mit traditionellen Kunsttechniken wird als überflüssig betrachtet, da Talent und Kreativität nicht vermittelt werden können und kunsthistorisches Wissen manchmal als hinderlich gilt. Dies wirft die Frage auf, was an Akademien tatsächlich gelehrt wird. Dennoch spielt die Ausbildung eine entscheidende Rolle für den Erfolg im Kunstsystem. Wenn Kunst als das gilt, was Künstler tun, benötigt jeder, der Teil des Systems werden möchte, ein gewisses diskursives Wissen. Modelle wie der „arme Dichter“ oder das „auserwählte Genie“ stehen zur Verfügung, auch wenn 97 % der Absolventen späteren Erfolg nicht erreichen. Der angeeignete Habitus beeinflusst jedoch die Lebensplanung der Studierenden. Folglich dient das Kunststudium weniger der fachlichen Ausbildung als vielmehr der Persönlichkeitsentwicklung. Dies betrifft auch die Professoren, die versuchen, ihre Lehrtätigkeit mit ihrem Selbstbild und ihrer künstlerischen Arbeit in Einklang zu bringen.