Golden

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Kiecols künstlerische Anliegen unterscheiden sich deutlich von den minimalistischen Ideen früherer Generationen. Während Skulpturen bei Künstlern wie Carl André oder Donald Judd im gleichgültigen Raum existierten und sich nur auf sich selbst bezogen, ist Kiecols Arbeit assoziationsreich und fordert den Betrachter emotional heraus. Die Verantwortung für das Assoziieren und das Erkunden des Archetypischen liegt beim Publikum. Kiecol praktiziert eine Formreduktion, die gleichzeitig alle eingesetzten Mittel offenbart, ohne die Delegation von Herstellung, wie es in der Konzeptkunst üblich ist. Der Künstler agiert intuitiv und erfahrungsgestützt, was ihn von vielen seiner Generation unterscheidet, die mit postmodernen Ironie arbeiten. Das Wechselspiel von konzentrierter Form und Offenheit verbindet Kiecols Skulpturen und zweidimensionale Arbeiten. Er stellt Fragen zur bildhaften Wahrnehmung und Bedeutungserzeugung mit minimalen Formen. Rückblickend zeigt sich, dass es eine Ethik des Produzierens gibt, mit Themen und Materialvorlieben, die sich im Laufe der Zeit verändern. Variationen treten auf, bis künstlerische Probleme gelöst sind, während das Werk als reduziertes Zeichengebilde bleibt, das Bild- und Raumerzeugung präsentiert. Kiecol stellt sich dem hohen Risiko, Stimmungen zu erzeugen, und reflektiert über die Balance zwischen Form und Bedeutung.