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Was macht man, wenn man im Nachlass seiner Eltern deren Tagebuch aus dem Krieg findet? Genau das habe ich getan und dabei den Wunsch verspürt, selbst etwas dazuzuschreiben. Ich nutzte ihre Aufzeichnungen als Gerüst, um sie mit meinen eigenen Erlebnissen zu ergänzen und in einen zeitlichen Kontext zu setzen. Die vielen Fotos meiner Eltern verleihen den Aufzeichnungen eine zusätzliche Dimension. Zusammen mit meinen Erinnerungen könnte das Zeitgemälde sogar eine dritte Dimension erhalten. Das Tagebuch lässt die Auswirkungen des Krieges in einem kleinen Dorf spüren und dokumentiert, was in der Familie geschah. Der Kindermund kommt dabei nicht zu kurz und wird hessisch wiedergegeben, bei Bedarf mit hochdeutscher Übersetzung. Aus der Perspektive eines Kindes wird das Kriegsgeschehen oft weniger traurig wahrgenommen als aus der Sicht der Erwachsenen. Auch familiäre Auseinandersetzungen, insbesondere die religiöse Erziehung durch meine Eltern, werden thematisiert. Ich verbrachte viel Zeit bei meiner Großmutter, die Gott nur um Hilfe bat, wenn sie etwas verloren hatte. In diesem Spannungsfeld zwischen großmütterlicher Bodenständigkeit und mütterlicher Jenseitsbezogenheit eröffneten sich mir zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten meines kleinen Lebens, während der Krieg mit seinen eigenen Einflüssen und Geschehnissen präsent war, die glücklicherweise nie mit Blut und Tod zu tun hatten.
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Isch hab den Krieg nit gemacht, Christhard Richter
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- Publicado en
- 2019
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