Die Familie als Betrieb

Más información sobre el libro

Frauen, die Beruf und Familie vereinbaren wollen, erleben eine doppelte Belastung, die oft zu Ratlosigkeit führt. Erwerbstätige Mütter müssen die räumliche Trennung von Beruf und Zuhause sowie den Wechsel zwischen familiärer und beruflicher Logik bewältigen. Während in der Erwerbsarbeit Effizienz und Zielstrebigkeit gefordert werden, benötigen Kinder im familiären Umfeld Zuwendung und Geborgenheit. Der Staat reagiert unzureichend auf diese Herausforderungen und fordert mehr Frauen in Führungspositionen, während gleichzeitig ein Geburtenwachstum angestrebt wird. Dies verstärkt die Verunsicherung der betroffenen Frauen. Beratung wird als Lösung angepriesen, entlastet jedoch den Staat von seiner Verantwortung, indem sie die Last auf die individuellen Bürger zurückwirft. Jennifer Altmann analysiert einen Ratgeber, der doppelbelasteten Frauen Unterstützung verspricht. Sie zeigt, wie der Ratgeber den Leserinnen ein visionäres Leitbild bietet und sie zur Selbstverformung im Namen der Nutzenmaximierung anregt. Anhand dieses Beispiels verdeutlicht die Sozialwissenschaftlerin die absurde Botschaft der Beratung: Wer ratlos ist, wird als das eigentliche Problem dargestellt und muss an sich selbst arbeiten.