Spinoza im Kontext

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Der holländische Philosoph Baruch de Spinoza (1632–1677) war den kirchlichen und staatlichen Behörden zeitlebens verdächtig. Die Rezeption in ganz Europa war geprägt von großer Spannung: Seine Person wie sein Werk besaßen eine Faszination, der man sich selbst dann nur schwer entziehen konnte, wenn man seine Lehren ablehnte. Der deutsche Frühaufklärer Christian Thomasius sprach 1688 von Spinoza als einem „scharffsinnigen Atheisten“. Diese bis ins späte 18. Jahrhundert typische Ambivalenz zwischen Faszination und unüberbrückbarer Distanz gegenüber einem großen Denker dokumentiert auch der vorliegende Katalog. Er begleitet die Ausstellung Spinoza im Kontext im Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung in Halle 2010, die aus der erfolgreichen Amsterdamer Ausstellung Libertas philosophandi. Spinoza als gids voor een vrije wereld aus dem Jahr 2008 hervorging.