Subjektiv

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Im 21. Jahrhundert nimmt die Realität vielfältige Formen an, und der Dokumentarfilm spielt dabei eine zentrale Rolle. Er könnte sogar als ethische Maßstab fungieren. Während das Anschauen von Dokumentarfilmen eine Erfahrung für sich ist, bietet die Auseinandersetzung mit ihnen in schriftlicher Form eine andere Perspektive. Die Ausstellung „Subjektiv – Dokumentarfilm im 21. Jahrhundert“ in der Pinakothek der Moderne stellte traditionelle Sehgewohnheiten infrage und war ein großer Erfolg. Der begleitende Katalog war ebenso innovativ wie die Ausstellung selbst. Der zweite Band „Subjektiv – Sprechen über Film“ geht weit über eine bloße Ergänzung hinaus. Sieben renommierte Regisseure, darunter Doris Dörrie und Ulrich Seidl, diskutieren mit Studierenden der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) über die Darstellung des Alltags im Spiel- und Dokumentarfilm, Grenzüberschreitungen und die Nähe zwischen dokumentarischem und fiktionalem Erzählen. Sie teilen Einblicke in ihre Kunst und Techniken, erörtern die Rolle des Regisseurs und die Herausforderungen des Inszenierens. Fragen wie die nach der Kontrolle über die Handlung und die ethischen Grenzen bei der Arbeit mit älteren Menschen werden thematisiert. Das Buch führt zu der grundlegenden Frage, die François Truffaut einst an Alfred Hitchcock richtete: „Wie haben Sie das gemacht?“