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Der skythische Nomade Anacharsis wird erstmals bei Herodot (5. Jh. v. Chr.) erwähnt. Er ist der Fremde, der nach Griechenland kommt, um zu lernen und anderen als Weiser zu dienen. Seine kurzen, oft witzig-ironischen Sprüche sind bis heute Teil des allgemeinen Spruchwortschatzes. Bei Herodot wird die nomadische Lebensweise der Skythen als entscheidendes Merkmal hervorgehoben, das ihnen ermöglicht, den mächtigen Persern zu widerstehen, ähnlich wie später den Athenern. Im 4. Jh. v. Chr. gehört Anacharsis zu den 7 Weisen, wird jedoch als skythischer Nomade von den anderen Weisen (wie Solon und Thales) abgegrenzt und als Kulturbringer beschrieben, dem die Griechen wichtige Erfindungen wie den Blasebalg und die Töpferscheibe verdanken. Die Ausgestaltung seiner Figur und seine Rolle in diesem Kreis sind wahrscheinlich durch den militärischen Erfolg der Skythen geprägt, was Herodot die Möglichkeit gab, die Unterschiede zwischen sesshaften Griechen und nomadischen Skythen zu betonen. Diese Lebensweise, die ohne Städte und Äcker auskommt, wurde sowohl als Ausdruck von Ungebundenheit und Autarkie als auch von Freiheit und Demokratie angesehen. Die Ursprünge dieser Überlieferung liegen in einem mythischen Weltbild, dessen erste Ansätze bereits bei Homer erkennbar sind. Die Grenzlinien zwischen Eigenem und Fremdem boten vielfältige Anknüpfungspunkte, die je nach Kontext interpretiert werden konnten. Die Verbindung von Weisheit und Nomadism
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Anacharsis der Weise, Charlotte Schubert
- Idioma
- Publicado en
- 2010
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