Kleine Philosophie des Gehirns

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Das menschliche Gehirn hat sich als ›Überlebensorgan‹ entwickelt, das Probleme durch ›Durchspielen‹ vorwegnimmt und Handlungen koordiniert. Diese Einführung in die philosophische Betrachtung der Gehirnfunktionen und des Denkens nutzt Erkenntnisse der Hirnforschung, klinischen Neuropsychologie, Philosophie des Geistes und Erkenntnistheorie, um die Verständnisschwierigkeiten zwischen den philosophischen Theorien des ›Bewusstseins‹ und naturwissenschaftlichen Einsichten in neurologische Gehirnaktivierungen zu überwinden. Nach einem Überblick über Struktur und Funktionen des Gehirns werden neuronale Ensembles, Hirnkonstrukte und das Bewusstsein als dynamische Schemabildungen und ›Interpretationskonstrukte‹ untersucht. Es wird analysiert, wie ›Bausteine‹ im Gehirn und Geist durch Neuronenaktivierungen und Schemainterpretationen entstehen und aufrechterhalten werden. Im Kapitel 'Gespaltenes Hirn – gespaltener Geist' wird am Beispiel von Split-brain-Patienten die Integration von Handeln und Bewusstsein thematisiert. Abschließend werden Gehirn und Bewusstsein sowie das Problem der Bewusstseinseinheit betrachtet und kritisch von einem rein physikalistischen Ansatz abgehoben.