Innocent Nation

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Im Jahr 2008 forderte Barack Obama, dass die USA zu einer »Wahrhaftigkeit jenseits der Sprache« zurückkehren müssen. Authentizität sollte eine gemeinsame Tugend und Mission der Nation werden. Durch die Rückkehr zu den ureigenen Werten und einer neuen Ernsthaftigkeit könnte das Ansehen der Vereinigten Staaten wachsen und die Sicherheit im Land steigen. Dieser Aufruf zur »Politik der Authentizität« wurde während Obamas Amtszeit immer wieder betont und spiegelt sich in seinen politischen Vorhaben wider. Er griff damit eine weit verbreitete Stimmung auf, die durch die gespaltene Nation nach den Bush-Jahren, insbesondere dem umstrittenen Irak-Einmarsch, geprägt war. Die Bevölkerung sehnt sich nach Echtheit, Einheit und einer neuen »postironischen« Eindeutigkeit. Das Buch untersucht die Bedeutung dieser »Wahrhaftigkeit jenseits der Sprache« und ihre Auswirkungen auf die Politik. Es beleuchtet die kulturhistorischen Wurzeln der Authentizität in den USA, die sowohl zur Wiederentdeckung Abraham Lincolns als auch zum Aufstieg von Bewegungen wie der Tea Party und Occupy Wall Street führten. Zudem wird ihr Einfluss auf den Alltag und die praktische Politik in Washington betrachtet, einschließlich der Debatte um Heimatschutz und einer neuen Transparenz- und Körperpolitik.