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Literarische Bibliotheken mit ihrem vielfältigen ›Innenleben‹ sind ein faszinierendes Element der Weltliteratur. Diese Wissensräume überraschen als Labyrinthe, Gruselkabinette oder Zufluchtsorte melancholischer Leser und bieten eine Plattform zur Verhandlung von Wissensansprüchen und Konzepten der Gelehrsamkeit, wobei die Grenze zwischen Fiktion und Realität verschwimmt. Bibliotheken sind nicht nur Zentren der Wissensverbreitung, sondern auch Symbole europäischer Kultur mit geheimnisvoller Ausstrahlung. Als ›Kathedralen des Geistes‹ und Speicher kollektiven Wissens sind sie von einem Hauch sakraler Feierlichkeit oder Unheimlichkeit durchzogen. Die Bedeutungen einer Bibliothek sind eng mit der Ordnung und Aufbewahrung von Wissen verknüpft. In der Literatur bietet die gelehrsame Atmosphäre der fiktionalen Bibliothek Lesern, Außenseitern und Heimatlosen eine Zuflucht, um sich in weltflüchtender Lektüre der eigenen Phantasie und Einsamkeit hinzugeben, wodurch die Bibliothek zu einem ›Gegen-Ort‹ wird. In den spezifischen Besonderheiten literarischer Bibliotheken spiegelt sich das Machtgefüge zwischen Bibliothekar und Leser sowie zwischen Außenwelt und Bibliothek wider. Sie sind nicht nur architektonische Kunstwerke oder geheime Speicher, sondern entwickeln sich zunehmend zu Wissenskatalysatoren, Imaginationsräumen und Sozialbiotopen.
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Wissensräume, Mirko Gemmel
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- 2013
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