"Was vom Leser übrig bleibt"

Más información sobre el libro

Sobald ein Leser ein Buch aufnimmt, beginnt mehr als nur ein Leseprozess; es entfaltet sich eine Lebensabschnittspartnerschaft, die unterschiedlich intensiv und intim sein kann. Diese Beziehung kann im Bett beginnen oder enden, und manchmal wird sie durch Vorlesen zu einer „Dreiecksbeziehung“ oder gar einem gemeinsamen Urlaub. Diese Intimität bleibt oft verborgen, selbst vor dem Partner. Wenn das Buch schließlich in einem Antiquariat landet, trägt es seine eigene Geschichte in sich. Dort könnte eine Mitarbeiterin ein scheinbar bedeutungsloses Fundstück entdecken – ein Lesezeichen, eine gepresste Blume oder einen Einkaufszettel. Während viele solche Dinge achtlos wegwerfen würden, beginnt Shakti Paqué, diese Fundstücke zu archivieren. Sie erstellt ein Archiv von Buchbeziehungsgeschichten, in dem transparente Tütchen mit Details zu Buch und Autor beschriftet werden. Tausende Bücher in Antiquariaten werden durch Paqués akribische Arbeit zu stillen Zeugen von Geheimnissen und Erinnerungen. In einer Welt, in der E-Books an Bedeutung gewinnen, könnten Unternehmen wie Amazon und Apple die gesamte Beziehung zwischen Leser und Text überwachen, um maßgeschneiderte Geschichten zu liefern, die auf unseren Lesegewohnheiten basieren. So könnte die authentische Buchbeziehung durch algorithmisch gesteuerte Inhalte ersetzt werden.