Moral begründen oder erklären?

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Welchen Sinn macht es, Argumente für unsere Auffassungen über einen guten Menschen oder Charakter darzulegen? Diese Dissertation untersucht die Praxis der moralischen Begründung aus der Perspektive der Handlungsphilosophie, inspiriert von Wittgensteins Über Gewißheit. Sie analysiert, unter welchen Umständen solche Begründungen sinnvoll sind und welche Funktion sie in unserem Handeln übernehmen. Der Inhalt lässt sich in drei Thesen zusammenfassen: a) Unser Handeln beruht auf Gewissheiten, die keinen Platz für Zweifel lassen; b) Das Begründen unterscheidet sich von ähnlichen Praktiken wie dem Erklären, da es die Wahrheit des Begründeten verifiziert; c) Jede Sprachgemeinschaft verwendet moralische Sätze, die innerhalb dieser Gemeinschaft nicht von der Moralphilosophie oder auf andere Weise begründet oder in Frage gestellt werden können. Abschließend werden die moralphilosophischen Ansätze von P. Foot, J. Finnis und der New School of Natural Law, A. MacIntyre und J. Rawls analysiert und kritisiert, wobei die vorgestellte Begründungstheorie und deren zentrale Unterscheidungen (ratio essendi und ratio cognoscendi sowie Begründen und Erklären) zur Anwendung kommen.