Die Logik des europäischen Traums

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Nach der finsteren Epoche der europäischen Bruderkriege, die in den Weltkriegen gipfelten, entstand die 'europäische Gemeinschaft' als Friedensprojekt. Der bloße Gedanke an Frieden genügt jedoch nicht mehr. Die Europäische Union muss ihr Selbstverständnis klarer definieren. In der anhaltenden Euro-Krise steht der Euro im Mittelpunkt, als wäre Europa nur eine Wirtschaftsgemeinschaft. Es gibt kaum weiterführende Entwürfe, abgesehen von der problematischen Idee der 'Vereinigten Staaten von Europa'. Jeremy Rifkin hat den 'Europäischen Traum' mit dem 'Amerikanischen Traum' verglichen und dessen Bedeutung für die Welt hervorgehoben. Doch es fehlt an einem systemtheoretischen Fundament. Johannes Heinrichs wendet seine Reflexions-Systemtheorie des Sozialen auf Europa an und schlägt vor, die Demokratie neu zu denken. Anstelle eines Einheitsparlaments sind bereichsspezifische Wahlen für die großen Systemebenen Wirtschaft, Politik, Kultur und Werte notwendig. Dies bedeutet eine institutionelle Unterscheidung zwischen der Wirtschaftsgemeinschaft, der politischen Einheit, der kulturellen Vielfalt und der Wertegemeinschaft. Nur durch diese Differenzierung kann europäische Integration gelingen. Heinrichs' These 'Integration durch Differenzierung' wird in diesem Buch erstmals praxisnah erörtert. Es gibt tatsächlich Neues unter der Sonne Europas, wenn es nur nicht ignoriert wird!