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Heute ist der »Schriftstellernachlass« ein zentraler Untersuchungsgegenstand der Literaturwissenschaft, doch diese Selbstverständlichkeit verdeckt die komplexen historischen Voraussetzungen. In diesem Buch werden diese Grundlagen eingehend beleuchtet. Die gesammelten Aufsätze erforschen die übergreifenden Strukturen der philologischen und poetischen Wirkmacht des schriftstellerischen Nachlasswesens. Im Fokus steht die literaturwissenschaftliche Fragestellung, wie Schriftsteller seit etwa 1750 auf die veränderte Handhabung literarischer Nachlässe reagieren: Spiegelt sich die Etablierung und Transformation des Nachlasswesens in poetischen Prozessen wider? Verändert sich die literaturkritische und philologische Kommunikation über literarische Werke in diesem Kontext? Die Beiträge umfassen Themen wie das nachlassbewusste Denken in der Neuzeit, Selbsthistorisierung in der Moderne, den Nachlass als Gedächtnisform, sowie die Beziehung zwischen Nachlasspolitik und Editionskonzeption. Weitere Aspekte sind das literarische Archiv in Goethes Wohnhaus, Lessings Nachlass aus verschiedenen Perspektiven, und die Nachlasspraxis bei Romanschriftstellerinnen des Realismus. Auch die posthume Autorschaft Georg Heyms und die poetische Selbstreflexion bei Peter Rühmkorf werden behandelt. Die Vielfalt der Themen zeigt die Relevanz des Nachlassbewusstseins für die Literaturgeschichte und -theorie.
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Nachlassbewusstsein, Kai Sina
- Idioma
- Publicado en
- 2017
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