Ästhetische Erziehung als Erziehung schlechthin?

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Die Empfindsamkeit für uns selbst und andere ermöglicht die Entwicklung eines sozialverträglichen Charakters, der über das Kleinkindalter hinausgeht. Der Deutsche Idealismus sah in der ästhetischen Erziehung eine grundlegende Bildungsform, wurde jedoch als gescheitert betrachtet. Diese Arbeit untersucht das Thema Bildung aus einer historischen Perspektive, ohne die damaligen Ansätze zu rekonstruieren, sondern sie zeitgemäß umzudeuten. Die aktuellen Bezugnahmen von Pädagogen auf frühere Konzepte bleiben oft im stereotypen Rahmen der ästhetischen Erziehung, die sich auf Kunst und das Schöne konzentriert. Hier wird argumentiert, dass ästhetische Erziehung besonders produktiv wird, wenn man diesen Rahmen lockert und einen erweiterten Ästhetikbegriff anwendet. In der Schul- und Kulturpädagogik gibt es bereits Ansätze, die jedoch die Fokussierung auf die Künste nicht hinterfragen. Ziel dieser Arbeit ist es, an Schlüsselbegriffe der Vergangenheit anzuknüpfen und sie auf einen erweiterten Ästhetikbegriff sowie die heutige Schulsituation zu beziehen. Neurowissenschaftliche Erkenntnisse über Wahrnehmung werden in diesen erweiterten Ästhetikbegriff integriert. Dadurch kann der Bildungsbegriff auf ein ästhetisches Fundament gestellt werden, und die Bedeutung von Kunst und Schönheit aus einem neuen Blickwinkel betrachtet werden. Diese Überlegungen sollen zur Entwicklung einer Pädagogischen Ästhetik beitragen. Praxisbeispiele konkretisieren