Klinische Prüfung eines methylmethacrylatfreien, lichthärtenden Prothesenbasiswerkstoffes im Vergleich zu einem herkömmlichen Prothesenbasiswerkstoff

„Ziel dieser Untersuchung war, die klinische Langzeitbewährung eines lichthärtenden Prothesenbasismaterials im Vergleich zu einem herkömmlichen Prothesen-basiskunststoff auf Polymethylmethacrylat (PMMA)-Basis in einer randomisierten, klinischen Langzeitstudie im split-mouth- Modell zu prüfen. Einhundert Teilprothesen mit jeweils mindestens zwei Prothesensätteln wurden bei insgesamt 90 Patienten eingegliedert und untersucht. Randomisiert erfolgte die Herstellung des einen Prothesensattels aus dem lichthärtenden Prothesenbasismaterial, während der andere Sattel aus dem herkömmlichen PMMA-Prothesenbasiskunststoff gefertigt wurde. Plaquebesiedlung, Mundschleimhautreaktionen und technische Parameter des Zahnersatzes wurden nach 6, 12 und 18 Monaten nach Eingliederung erfasst. Die statistische Auswertung erfolgte unter Anwendung des Wilcoxon Rangsummen-Tests. Obwohl das lichthärtende Prothesenbasismaterial im Vergleich zu dem herkömmlichen PMMA-Prothesenbasiskunststoff eine stärkere Plaquebesiedlung nach 6, 12 und 18 Monaten zeigte (p 0,05). Farbveränderungen wurden zu keinem Zeitpunkt, weder für das lichthärtende Prothesenbasismaterial, noch für den PMMA-Prothesenbasiskunststoff, festgestellt (p > 0,05). Es kann geschlussfolgert werden, dass das lichthärtende Prothesenbasismaterial eine mögliche Alternative zur Herstellung von herausnehmbarem Zahnersatz sein kann. Besonders bei Patienten mit einer Hypersensibilität gegenüber PMMA ist das lichthärtende Prothesenbasismaterial zur klinischen Anwendung geeignet“ (Gohlke-Wehrße, Giese-Kraft et al. 2011).