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„Computerspielabhängigkeit" wird im aktuellen Diskurs häufig aus medizinisch-psychologischer Sicht betrachtet, wobei Spieler als „krank“ wahrgenommen werden. Nadine Jukschat schlägt eine alternative Perspektive vor und betrachtet abhängiges Computerspielen als eine Form devianten Verhaltens innerhalb der sozialwissenschaftlichen Suchtforschung. Dieser Ansatz ermöglicht es, die abhängige Spielpraxis als gescheiterten Versuch der Lebensbewältigung zu verstehen und verschiedene Dimensionen des Phänomens zu beleuchten, die in der bisherigen Forschung vernachlässigt wurden. Jukschat untersucht die sozialen und biografischen Bedingungen, die zur Entstehung und Festigung einer abhängigen Spielpraxis führen, basierend auf biografischen Interviews. Sie zeigt, dass diese Praxis oft mit biografischen Problemen verknüpft ist, an denen die Spieler im Alltag scheitern. Computerspielabhängigkeit wird hier nicht als Ausdruck pathologischer Bedürfnisse betrachtet, sondern als ein Versuch der Spieler, Anerkennung, Zugehörigkeit und Autonomie zu erlangen. Doch gerade durch diese Bemühungen werden sie als „Abhängige“ stigmatisiert und geraten weiter ins gesellschaftliche Abseits. Dieser Perspektivwechsel eröffnet neue Einsichten in die komplexen Dynamiken der Computerspielabhängigkeit, die in der bisherigen medizinisch-psychologisch dominierten Forschung oft übersehen wurden.
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(Sehn-)Sucht Computerspiel, Nadine Jukschat
- Idioma
- Publicado en
- 2017
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