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Nationalstaatliche Grenzen waren für die Gesellschaften des Zentralbalkans Ende des 19. Jahrhunderts eine neue Erfahrung. Ab 1878, nach fast fünfhundert Jahren osmanischer Herrschaft, manifestierten sich die neuen nationalstaatlichen Herrschaftsordnungen in Diskursen und Praktiken der Grenzziehungen. Ehemalige osmanische Zentren wurden plötzlich zu umstrittenen Randgebieten zwischen den neuen Nationalstaaten. Nenad Stefanov untersucht die Landschaft um Pirot und Dimitrovgrad (Caribrod) und zeigt, wie sich eine spätosmanische Region in die Peripherie von Bulgarien und Serbien verwandelte. Die Entstehung dieser neuen Territorialität war konfliktbeladen und führte zwischen 1885 und 1945 zu vier Kriegen zwischen Serbien (bzw. Jugoslawien) und Bulgarien. Im Fokus der Studie steht jedoch nicht die Konfliktgeschichte, sondern die lokale Gesellschaft und ihr Umgang mit der neuen Barriere. Über einen Zeitraum von rund 150 Jahren, von den Reformen im Osmanischen Reich in den 1850er Jahren bis 1989, wird die Wechselbeziehung zwischen den Akteuren der Zentren und der lokalen Gesellschaft analysiert. Es wird aufgezeigt, wie gesellschaftliche und staatliche Grenzziehungen sich veränderten, wie die Menschen darauf reagierten und welche Formen von Eigensinn und Anpassungen sichtbar wurden.
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Die Erfindung der Grenzen auf dem Balkan, Nenad Stefanov
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- 2017
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