"Nach dem Probier-Stein der Vernunfft examiniret“

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Drache, Einhorn, Basilisk oder Meermensch: „lauter Gedicht und Fabelwerk“ – oder gibt es sie wirklich? Fragen zu Phänomenen wie Mäuse-, Frosch- oder Blutregen sowie zur Wirksamkeit von „Waffensalbe“ und sympathischen Pulvern werden erörtert. Sind Missgeburten göttliche Strafen, Kometen Vorzeichen des Unheils? Entstehen Insekten und Würmer spontan aus Fäulnis oder stammt alles Leben aus dem Ei? Wie entstehen Fossilien? Wie beeinflussen die Gestirne das irdische Leben? Hat die Luft Gewicht? Ist ein Vakuum möglich? Das aristotelisch-ptolemäische Sphärenmodell wird hinterfragt, ebenso das kopernikanische und das tychonische Weltbild. Diese Fragen werden im populärwissenschaftlichen Schrifttum der Frühen Neuzeit behandelt. Berichte über die Erfindungen von Mikroskop und Teleskop und die daraus gewonnenen Erkenntnisse sind ebenfalls enthalten. Für Interessierte ohne akademische Bildung bot die Buntschriftstellerei, eine Form der Curiositäten-Literatur, Zugang zu Wissen auf unterhaltsame Weise. Diese Studie untersucht die deutschsprachige Buntschriftstellerei vom 16. bis zum frühen 18. Jahrhundert, mit Fokus auf Wissensvermittlung in Medizin, Naturkunde, Astrologie und Kosmologie. Die Argumentation und die Glaubwürdigkeit des Wissens stehen im Mittelpunkt, wobei Quellen und Prämissen aufgedeckt werden. Das Ergebnis ist ein Panorama des zeitgenössischen Wissens über Natur und Wissenschaft, das ein Nebeneinander unterschiedlicher Denks