Von Seele zu Seele

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„Wir können keinen anderen Gottesbegriff fassen, als einen menschlichen, einen, den wir aus irdischen Gleichnissen und Spiegelbildern herauslesen. Und gerade darum haben sie auch alle ihr Fünkchen Wahrheit in sich. In gewissem Sinne ist Gott das wirklich, was wir von ihm denken. Wie könnte er sonst mit jeder Seele reden? Muss er nicht antworten können auf jeglichen Ruf, den ein Mensch in seiner Sprache zu ihm erhebt? Der eine ruft in der Sprache des Knechtes, der andere in der Sprache des Kindes. Der eine sieht ihn als Hort des Gerechtigkeitsgefühls, der andere als Quelle des Friedens. Der eine hört ihn im Donner, der andere spürt ihn in den Bergen, ein Dritter fühlt Gottes Herzschlag in der Liebe. Dem einen erscheint Gott als ewig Fordernder, dem anderen als ewig Schenkender; und beide haben recht, beides ist Gott. Diese Worte stammen von Pater Peter Lippert, einem Jesuiten, der 1936 verstorben ist. Sein Lebenswerk umfasst zahlreiche theologische Schriften und unzählige Briefe an Menschen, die er geistlich begleitete. 31 dieser Briefe, jede eine seelsorgerische Perle, sind in diesem Buch versammelt und spannen einen vielschichtigen Bogen durch die Sorgen, Bedrängnisse und Zweifel, die jedem Christen auf seinem Weg begegnen können.