Die weiblich-mütterliche Dimension und die kindheitliche Dimension im individuellen Leben und im Laufe der Menschheitsgeschichte

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Die Psychohistorie beschreibt die Dynamik und Grundlinien der Mentalitätsentwicklung, indem sie die Geschichte der Kindheit als eigenständige Kraft einbezieht. Ein typisches Verhaltensmuster von Erwachsenen besteht darin, Kindheitserfahrungen zu reinszenieren, wodurch die Sozialisationsbedingungen der Kinder zu einer Wurzel gesellschaftlichen Geschehens werden. Die Matriarchatsforschung erweitert den historischen Blick auf matrifokale Kulturen der Jungsteinzeit (ca. 11.000 bis 3000 v. Chr.), die den patriarchalen Kulturen vorangehen. Dies ermöglicht eine kritische Auseinandersetzung mit den Schattenseiten dieser kulturellen Neuorientierung. Eine besondere Dynamik in der individuellen und kollektiven Entwicklung entsteht durch die vorsprachlichen Erfahrungen vor, während und nach der Geburt, die aufgrund der „physiologischen Frühgeburtlichkeit“ lebenslang wirksam bleiben. Diese Erfahrungen prägen das Unbewusste und beeinflussen sowohl das Erleben der Kinder als auch die Mentalitäten früher Kulturen. Die Pränatale Psychologie ergänzt die Entwicklungspsychologie und beleuchtet bisher nur ansatzweise die kollektivpsychologische Bedeutung dieser Zusammenhänge. In patriarchal geprägten Gesellschaften werden die weiblich-mütterlichen und kindheitlichen Dimensionen oft marginalisiert. Erst in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts haben sich eigenständige Wissenschaftsbereiche entwickelt. Die Tagung zielt darauf ab, einen konstru