Michelangelo und Vittoria Colonna

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Diese sieben email-ähnlichen Briefe, zwei von Michelangelo und fünf von Vittoria Colonna, begleiteten ihre Besuche des Künstlers in Rom während seiner Arbeit an den Fresken des Jüngsten Gerichts und der Bekehrung des Heiligen Paulus. In ihren Briefen reflektieren sie nicht nur über die Fresken, sondern auch über ihre persönliche Beziehung, wobei Michelangelo seine Anziehung zu Colonna offenbart. Trotz seines Alters von sechzig Jahren verliebte er sich intensiv in sie, suchte Zuflucht in ihren Augen und fand Vorwände für Besuche in ihrem Haus. Diese Begegnungen waren für ihn auch künstlerisch notwendig, da er in den Jahren 1525 bis 1543 einige seiner intimsten Zeichnungen von Vittoria anfertigte, die die feinen Züge ihres Gesichts detailreich einfingen. Michelangelos Zeichnungen von Colonna wurden oft mit seinen sogenannten Teste Divine, den modellhaften Frauenköpfen, verglichen. Er idealisierte sie in seiner Dichtung und wählte sie als Mentorin, was möglicherweise negative Auswirkungen auf seine Kunst hatte, da ihre Komplexität und die erzählerischen Inhalte seiner Werke überhandnahmen.