Niko Pirosmani

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Niko Pirosmani ist sowohl Entdeckung als auch Legende. In seiner Heimat Georgien wird er als Nationalkünstler verehrt, obwohl er vielen noch unbekannt ist. Seine um 1900 in Tbilissi entstandenen Porträts und Tierbilder zeichnen sich durch eigentümliche Ausdruckskraft und Empfindsamkeit aus. Die Landschaften und Alltagsszenen reflektieren mittelalterliche Ikonografie und zeugen von seiner tiefen Verbundenheit zu den Menschen seines Landes. Die Avantgarde erkannte in seinem Werk eine radikale, unbekannte Malform. Pirosmani, ein Autodidakt, gehört zu den außergewöhnlichen Künstler*innen der frühen Moderne, vergleichbar mit Henri Rousseau oder Marc Chagall. Der Katalog zeigt sein Können in zahlreichen Abbildungen, die seine Fähigkeit verdeutlichen, mit präzisem Pinselstrich auf schwarzem Wachstuch Farben aus dunkler Tiefe erstrahlen zu lassen. Als Meister der Konzentration und Geschichtenerzähler war Pirosmani eine widersprüchliche Figur in der Kunstszene von Tbilissi, das damals als das „Paris des Ostens“ galt. Geboren in eine Bauernfamilie, kam er 1870 nach Tbilissi. Gelegenheitsarbeiten und das Malen von Porträts sicherten ihm ein bescheidenes Einkommen. 1912 erregte er die Aufmerksamkeit georgischer und russischer Avantgardekünstler*innen, die seine Werke 1913 in Moskau präsentierten. Eine geplante Ausstellung in Paris wurde durch den Ersten Weltkrieg verhindert. Pirosmani starb 1918 verarmt, gilt heute jedoch als der berühmte