Gerechtigkeit als Solidarität

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Die Untersuchung zeigt aus entwicklungspsychologischer Perspektive, wie Jugendliche unter heutigen Bedingungen des Aufwachsens Solidarität und soziales Engagement ausbilden. Wie können Jugendliche unter heutigen Bedingungen des Aufwachsens Solidarität und soziales Engagement ausbilden? Im Rahmen einer umfangreichen empirischen Untersuchung wurden Jugendliche aus Ost und West zu Gerechtigkeitsvorstellungen, sozialer Engagementbereitschaft und moralischem Urteil befragt. Die Ergebnisse zeigen, wie jenseits traditioneller Gemeinschaftsbindungen und trotz des Wandels der Jugendphase und seiner Risiken für die politische Sozialisation Chancen für die Entwicklung solidarischer Handlungsbereitschaft bestehen. Die Entwicklung moralischer Autonomie - so eine zentrale Schlußfolgerung der Studie - hat Einfluß darauf, ob zunehmende Individualisierung in entweder moralischen oder selbstbezogenen Individualismus Jugendlicher mündet. Die Untersuchung trägt zu einem entwicklungspsychologisch fundierten Verständnis von Wertbildungsprozessen im Jugendalter bei, das Vorstellungen über aktuelle Defizite der politischen Sozialisation zu relativieren vermag.