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Seit dem Ausbruch des Hundertjährigen Krieges richtete die Londoner Obrigkeit ihr Handeln zunehmend nach der Vorstellung aus, dass zahlreiche Männer und Frauen in der Nacht nach eigenen Werten lebten, als arbeitsscheu, gewaltbereit und sexuell freizügig galten. Dieses „Milieu der Nacht“ wurde als Bedrohung und Verführung für die Gesellschaft wahrgenommen. Bürgermeister und Aldermänner warnten ständig vor den Gefahren, die von diesem Milieu ausgingen, und sahen sich in der Pflicht, dessen Ausbreitung zu verhindern. Frank Rexroth untersucht, wie die Londoner Vorstellungswelt durch solche Denkformen geprägt wurde, in welchen Kontexten über Unfriede und Unmoral gesprochen wurde und wie sich die Herrschaftspraxis des Aldermännerrates veränderte. Besonders im 15. Jahrhundert entstanden Institutionen zur Diskriminierung des vermeintlichen Milieus, was zu einem differenzierten Diskurs über Gewalt, Arbeitsverweigerung und unerwünschte Sexualität führte, der die Londoner Stadtgeschichte über Jahrhunderte prägte. Das Buch verdeutlicht die Bedeutung solcher Stereotype für den Zusammenhalt der spätmittelalterlichen Stadtgesellschaft und die Legitimation der Obrigkeit. Die Entstehung von Randgruppen wird als Ergebnis dieser Integrationsleistungen verstanden. Für diese Arbeit wurde Frank Rexroth 1998 mit dem Preis für hervorragende Leistungen des wissenschaftlichen Nachwuchses ausgezeichnet.
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Das Milieu der Nacht, Frank Rexroth
- Idioma
- Publicado en
- 1999
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